TFT-LCD-Displays (Thin Film Transistor) verwenden verschiedene Schnittstellen, um Signale vom Controller zum Displaymodul zu übertragen. Diese Schnittstellen sind so konzipiert, dass sie unterschiedliche Leistungs- und Kompatibilitätsanforderungen erfüllen, von einfachen Bildschirmen mit niedriger Auflösung bis hin zu hochauflösenden Displays mit erweiterten Funktionen. Hier besprechen wir die gängigsten TFT-LCD-Displayschnittstellen: MIPI, TTL/RGB, MCU, LVDS, EDP und SPI.
1. MIPI (Mobile Industry Processor Interface)
- Übersicht: MIPI (Mobile Industry Processor Interface) ist eine von der MIPI Alliance definierte Standardschnittstelle für mobile Anwendungen. Sie unterstützt sowohl Videodaten als auch Steuerbefehle und eignet sich daher für hochauflösende Displays in tragbaren Geräten.
- Signalarten:
- Datenspuren: Die Anzahl der Spuren (1, 2, 3, 4, 8) hängt von der Auflösung und den Bandbreitenanforderungen des Displays ab.
- Taktsignal: Zur Synchronisierung wird ein separates Taktsignal verwendet.
- Steuersignale: Umfassen DE- (Datenfreigabe), HS- (Horizontalsynchronisierung) und VS-Signale (Vertikalsynchronisierung) für Timing und Synchronisierung.
- Verwendung: Wird aufgrund der kompakten Größe und hohen Datenübertragungsraten hauptsächlich in tragbaren Geräten wie Smartphones, Tablets und anderen hochauflösenden Displays verwendet.
2. TTL/RGB
- Übersicht: TTL (Transistor Transistor Logic) ist eine parallele Schnittstelle, die RGB-Daten direkt vom Controller an das Display ausgibt. Sie verwendet hohe Signalspannungen und eignet sich zum Ansteuern kleiner bis mittelgroßer Displays mit niedrigerer Auflösung.
- Signalarten:
- RGB-Datensignale: Dazu gehören die Datenleitungen für Rot (R), Grün (G) und Blau (B). Die Anzahl der Bits pro Farbkanal bestimmt die Gesamtzahl der RGB-Datenleitungen. Eine 18-Bit-Schnittstelle verfügt beispielsweise über 18 Datenleitungen (jeweils 6 Bits für R, G und B).
- Steuersignale: Datenfreigabe- (DE), Horizontalsynchronisations- (HS) und Vertikalsynchronisationssignale (VS) steuern das Timing und die Synchronisierung der Anzeigedaten.
- Pixel Clock: Dieses Signal synchronisiert die Datenübertragungsrate.
- Verwendung: Wird aufgrund der Einfachheit und geringen Kosten häufig für kleine bis mittelgroße Displays mit niedrigeren Auflösungen verwendet.
3. MCU (Mikrosteuereinheit)
- Übersicht: MCU-Schnittstellen (Micro Control Unit) werden für kleine Displays verwendet und können Daten schreiben und lesen, die in internen Frame-Puffern oder im Gadget-Speicher gespeichert sind.
- Signalarten:
- Steuersignale: RD (Lesefreigabe), WR (Schreibfreigabe), RS (Registerauswahl) und CS (Chipauswahl) werden zur Steuerung der Schnittstelle verwendet.
- Datensignale: Je nach Schnittstelle können Datensignale 18 Bit, 16 Bit, 9 Bit oder 8 Bit lang sein.
- Verwendung: Geeignet für kleine Displays bis zu 5 Zoll mit einer Auflösung von 480 RGB 800 oder niedriger.
4. LVDS (Low Voltage Differential Signaling)
- Übersicht: LVDS ist eine differenzielle Signalschnittstelle, die die Einschränkungen von TTL, wie hohen Stromverbrauch und elektromagnetische Interferenzen (EMI), überwinden soll. Es arbeitet mit viel niedrigeren Spannungen und Stromstärken und ist daher für hochauflösende Displays geeignet.
- Signalarten:
- Datendifferenzpaare: LVDS verwendet Paare komplementärer Signale (z. B. Y0M/Y0P), um Daten zu übertragen. Die Anzahl der Datenpaare hängt von der Auflösung und Farbtiefe des Displays ab.
- Taktdifferenzpaar: Ein dediziertes Paar (CLKOUT_M/CLKOUT_P) überträgt das Pixeltaktsignal zur Synchronisierung.
- Steuersignale: Ähnlich wie TTL umfasst LVDS DE-, HS- und VS-Signale für Timing und Synchronisierung.
- Verwendung: Wird aufgrund der geringen elektromagnetischen Störungen und hohen Datenübertragungsraten häufig in hochauflösenden Displays, Industrieanlagen und Automobilanwendungen verwendet.
5. EDP (integrierter DisplayPort)
- Übersicht: EDP (Embedded DisplayPort) ist eine digitale Schnittstelle, die auf der DisplayPort-Architektur und dem DisplayPort-Protokoll basiert. Es bietet im Vergleich zu LVDS einfachere Anschlüsse und weniger Pins und eignet sich daher für hochauflösende Displays in tragbaren Geräten.
- Signalarten:
- Hauptverbindung: Überträgt Video- und Audiodaten mithilfe von ein bis vier Paaren von Differenzsignalen.
- Hilfskanal (AUX CH): Wird für Daten, Linkverwaltung und Gerätesteuerung verwendet.
- Hot Plug Detect (HPD): Zeigt das Vorhandensein oder Fehlen eines Displays an.
- Verwendung: Häufig in hochauflösenden Displays, die in tragbare Geräte wie Laptops, Tablets und Smartphones integriert sind.
6. SPI (Serielle Peripherieschnittstelle)
- Übersicht: SPI ist eine synchrone serielle Schnittstelle, die häufig für Displays mit niedriger Auflösung und Geräte verwendet wird, die eine geringe Anzahl von Pins benötigen.
- Signalarten:
- 3-Draht-SPI: SDA (Dateneingabe/-ausgabe), SCL (Serieller Takt) und CS (Chipauswahl).
- 4-Draht-SPI: SDA, SCL, CS und RS (Daten-/Befehlsauswahl).
- Verwendung: Geeignet für kleine Anwendungen wie Smart Wearables und kleine Haushaltsgeräte.
Abschluss
Jeder Schnittstellentyp hat seine eigenen Stärken und Schwächen, wodurch er für unterschiedliche Anwendungen geeignet ist. Die Wahl der richtigen Schnittstelle hängt von den spezifischen Anforderungen des Displays ab, wie etwa Auflösung, Farbtiefe und Stromverbrauch. Ob Sie eine einfache Schnittstelle für ein Display mit niedriger Auflösung oder eine Hochgeschwindigkeitsschnittstelle für ein hochauflösendes Display benötigen, für optimale Leistung und Kosteneffizienz ist es entscheidend, die Fähigkeiten und Einschränkungen jeder Schnittstelle zu verstehen.
Dieser Überblick soll ein umfassendes und professionelles Verständnis der sechs gängigen Schnittstellentypen vermitteln, die in TFT-LCD-Displays verwendet werden.